Wachstum mit neuer Systemarchitektur
HalloBabysitter.de – Interview mit dem Pionier der Branche
Hallo Familie gehört damit zu den Pionieren des Internets in Deutschland und Österreich. Auch beim Thema Kostenpflicht. Im März ist das Vermittlungsportal hallobabysitter.de auf ein neues Design und eine neue Systemarchitektur umgestiegen. Wir haben die Projektchefin Angelika Hage und Geschäftsführer Frank Willers gefragt, was es mit den Veränderungen auf sich hat.
Frage: Frau Hage, Sie haben hallobabysitter.de ein neues Design verpasst. War das nötig?
Hage: Wir haben die Seite hallobabysitter.de permanent weiter entwickelt. Aber sie war noch nicht responsiv, also noch nicht für die Nutzung auf mobilen Endgeräten optimiert. Da aber mittlerweile 81 % aller Zugriffe auf die Seite von mobilen Endgeräten kommen, war die Umstellung jetzt überfällig. Außerdem kamen wir mit dem Content-Management System Typo3 nicht mehr weiter. Wir setzten jetzt auf eine hochmoderne, modulare Framework-Technologie. Die gibt uns deutlich mehr Freiheiten.
Frage: Welche Agentur hat das neue System und das Design entwickelt?
Willers: Wir haben uns nach einem Pitching für die Agentur „Junge Haie“ aus Oldenburg entschieden, nachdem wir uns auch Angebote von Agenturen zum Beispiel aus Hamburg und Berlin angeschaut haben. Für die „Jungen Haie“ sprach eindeutig, dass die Agentur nicht nur Entwickler und Designer, sondern auch ungewöhnlich kreative Unternehmensberater im Team hat. Die „Jungen Haie“ können alles, aber von allem immer noch etwas mehr als andere. Das hat uns begeistert.
Frage: Sie gehörten 1999 zu den ersten im Internet, die Betreuungskräfte und Eltern über das Internet zusammengebracht haben. Und zu den ersten überhaupt, die eine solche Dienstleistung kostenpflichtig anbieten. Mittlerweile gibt es viele Nachahmer im Netz, viele kleinere Mitbewerber, aber auch ein börsennotiertes Unternehmen, das aus den USA auf den deutschensprachigen Raum vorgedrungen ist. Wie konnten Sie sich da im Markt behaupten?
Hage: Ehrlich gesagt: Das fragen wir uns auch manchmal (lacht). Nein, wir wissen schon warum. Wir haben bei den Usern eine hohe credibility, eine große Glaubwürdigkeit. Eltern und Babysitter vertrauen uns, auch wohl wegen der sehr guten Kommunikation und unserem Service. Wir sind für beide Seiten wirklich da und präsent, wenn es Schwierigkeiten gibt. Letztlich sind wir auch schon sehr lange am Markt, haben das Thema im Internet sehr früh besetzt und unsere Marke geprägt. Und, das ist natürlich sehr wichtig, wir haben ein nahezu flächendeckendes Angebot mit Betreuungskräften in Deutschland und in Österreich. Und unsere Preise für die Nutzung sind moderat.
Frage: Was sind die Vorteile von hallobabysitter.de gegenüber anderen Vermittlungsdienstleistern dieser Art?
Hage: Wie gerade schon gesagt: Glaubwürdigkeit, Vertrauen und ein flächendeckendes Angebot. Wir sind nicht nur – wie andere – in großen Städten gut vertreten.
Frage: Gibt es weitere Vermittlungsdienstleistungen, die Sie in Zukunft anbieten wollen und welche sind das?
Willers: Wir betreiben ja bereits zusätzlich hallonachhilfe.de, hallofamilie.de und weitere Portale. Diese Angebote bauen wir in den nächsten Monaten ebenso für mobile Endgeräte aus. Und andere Ideen sind bereits in der Pipeline. Auch mit unseren großen Partnern wie zum Beispiel dem pme Familienservice. Fokussieren werden wir uns perspektivisch noch mehr auf Firmenkunden. Das heißt, Firmen kaufen sich bei uns einen Account und bieten ihren Mitarbeitern unsere Services kostenlos an. Das ist ein Stück Mitarbeiterbindung, hilft bei der Akquise von Mitarbeitern und fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bei dem Thema Work-Life-Balance setzen etliche Unternehmen in Deutschland auf uns.
Frage: Hatten Sie zum Start Geldgeber und brauchen Sie für das weitere Wachstum Investoren?
Hage: Ja, wir hatten Geldgeber vom Start weg, dazu gehörte auch unser Geschäftsführer Frank Willers. Es sind private Gesellschafter bzw. Investoren, keine institutionellen Geldgeber. Und da wir positive Ergebnisse erzielen, können wir das Wachstum, zumindest das, was wir uns vorstellen, selber finanzieren. Weitere Investoren brauchen wir derzeit nicht. Die hohe Investition in die neue Systemumgebung konnten wir selber zahlen.
Frage: Was raten Sie jungen Start-Up-Unternehmern heute?
Willers: Thinktank gründen, jeder verrückten Idee nachgehen, gründlich das Wettbewerbsumfeld recherchieren und wenn alles passt, einfach machen. Und am Ball bleiben, Tag und Nacht. Die Internet-Technik von heute mit bootstrap und einfachen CMS (Content Management Systemen) gibt das her. Weniger an Copy-Cats, also Kopie von Ideen, denken. Das ist eher etwas für die großen Player der Branche, die mit Geld alles machen, aber auch alles kaputtmachen können. Wenn die Idee gut ist, gerne auch Geldgeber heranholen, damit der Start dann dynamischer verläuft. So gemütlich, wie wir das damals machen konnten, geht es heutzutage nicht mehr.
Frage: Geben Sie mal eine Prognose ab. Wie werden sich das neue Design und die neue Systemarchitektur auf Ihre Unternehmensentwicklung auswirken und wie werden die Wettbewerber darauf reagieren?
Hage: Die Auswirkung wird klar positiv sein. Schon alleine, weil wir jetzt auch alle User abholen, die über mobile Endgeräte ins Internet gehen. Damit erreichen natürlich wir auch Familien, die Babysitter oder Tagesmütter für Ihre Kinder suchen. Und junge Menschen, die in diesem Bereich einen Job suchen. Schon die Anmelde-Möglichkeit zu unserem Service über die Schnittstellen zu sozialen Netzwerken wird einiges bewirken. Die Wettbewerber werden natürlich mit Argusaugen auf hallobabysitter.de schauen und – wie so oft schon vorher – auch das ein oder andere Feature kopieren. Für uns selber sehen wir auf jeden Fall ein Wachstum in allen Bereichen voraus. Bei der Anzahl der Betreuungskräfte, die auf hallobabysitter.de vertrauen und bei den Eltern, die bei uns buchen.
Veröffentlicht am 28.04.2017