Kinderbetreuung und Homeschooling
Wie Fernbetreuung durch den Babysitter Eltern unterstützen kann
Berufstätige Eltern beweisen viel Flexibilität dabei ihren Arbeitsalltag und ihre elterlichen Pflichten unter einen Hut zu bekommen. Die meisten von ihnen dürften jedoch auch schon gemerkt haben, dass Homeoffice und Kinderbetreuung auf Dauer nicht gleichzeitig zu leisten sind. Daher kann es in bestimmten Situationen sinnvoll sein sich Unterstützung durch einen digitalen Babysitter zu holen.
Was ist Fernbetreuung und was kann sie leisten?
Anders als beim klassischen Babysitten ist der Babysitter bei der Fernbetreuung nicht physisch anwesend. Er ist dem elterlichen Haushalt nur per Video-App zugeschaltet. In einem begrenzten Zeitraum kann der Babysitter so mit dem zu betreuenden Kind (oder einer Gruppe von Kindern) interagieren.
Die Fernbetreuung durch den Babysitter ist kein Ersatz für eine reguläre Kinderbetreuung. Die physische Anwesenheit eines Elternteils im Haushalt muss weiterhin gegeben sein. Bei Babys und Kleinkindern empfiehlt sich die Anwesenheit im selben Raum, um auf Zwischenfälle reagieren zu können, bei denen der Betreuer am Bildschirm nicht eingreifen kann.
Die Fernbetreuung kann somit nur eine Ergänzung sein. Sie soll Eltern ein wenig Freiraum oder Konzentration gönnen und Kindern für eine gewisse Zeit eine angeleitete Freizeitbeschäftigung bieten. Die Dauer der Fernbetreuung sollte individuell nach Alter und Aufmerksamkeitsspanne des Kindes / der Kinder angepasst werden.
Beschäftigungsmöglichkeiten während der Fernbetreuung
Viele Beschäftigungsmöglichkeiten des normalen Babysittens funktionieren – leicht abgewandelt – auch per Video-Chat. Damit man beim Video-Chat sofort loslegen kann, sollten benötigte Materialien im Vorfeld bereitgelegt werden. Hier eine kleine Auswahl von Tätigkeiten, mit denen eine Stunde schnell gefüllt ist. Auch hier gilt: Dauer und Intensität sollten auf Alter und Konzentrationsvermögen der anwesenden Kinder ausgerichtet sein.
- Zusammen musizieren oder singen
- Gemeinsame einfache Fitnessübungen oder Kinderyoga
- Basteln mit Dingen, die sich im Haushalt finden (z.B: Nudeln, Schachteln oder Stoffreste)
- Geschichten lesen oder selbst erfinden fördert das sprachliche Vermögen der Kinder und regt ihre Phantasie an (z.B. Fortsetzungsgeschichten über mehrere Video-Termine)
- Denk- und Ratespiele befeuern den Eifer der Kinder, um damit ihr Können und Wissen zu präsentieren
- Kleine Gruppenchats mit Freunden
Unterstützung beim Homeschooling durch den Babysitter
Ein weiteres Einsatzgebiet für die Fernbetreuung ist die Unterstützung beim Homeschooling. Hier kann der digitale Betreuer Hausaufgabenhilfe anbieten oder neue Lerninhalte vermitteln helfen. Die meisten Kinder arrangieren sich schnell mit der neuen Lernsituation und nutzen auch digitale Angebote in kurzer Zeit weitgehend selbstständig. Zur besseren Organisation sollten Eltern aber auf folgende Punkte achten:
- Es hilft, wenn die Aufgaben gut vorbereitet sind und zum Termin Arbeitshefte, Schreibutensilien, Bücher etwas sortiert bereit liegen
- Dem Betreuer am besten vorab Fotos und Aufgabenstellung schicken, damit gleich losgelegt werden kann
- Kinder wollen mitbestimmen, daher am besten die Lernzeiten gemeinsam festlegen und das Lernfach besprechen
- Prioritäten setzen – es ist nicht schlimm, wenn die Aufgaben nicht perfekt sind. Die gemeinsame Arbeit stärkt Sozialkompetenzen und fördert selbständige Entscheidungen bei den Kindern
Welche Software eignet sich zur Fernbetreuung?
Für längere Videoanrufe sollten Sie eine Software verwenden, die Sie auf PC, Laptop und Tablet einsetzen können. Nutzer von Apple-Geräten können dafür auf Face-Time zurückgreifen. Plattformübergreifende Alternativen sind z.B. Skype und Zoom, beide in der Basisvariante kostenlos. Einen ebenfalls unkompliziert und kostenlos zu nutzenden Chat auf Basis der Open-Source-Lösung Jitsi Meet finden Sie hier. Auf YouTube gibt es dieses Video-Tutorial zur Verwendung von Jitsi Meet.
Sie können selbst als Hilfe in Form einer Fernbetreuung anbieten? Hier als Betreuer registrieren.
Bildquelle: (c) Vasin Leenanuruksa 123rf 126727559