Babys beruhigen – Was tun als Babysitter, wenn die Kleinsten weinen?
Babys haben nur eine Möglichkeit, um bei Bedarf auf sich aufmerksam zu machen: Das Weinen. Da sie weder sagen oder zeigen können, was sie brauchen, müssen sie sich geräuschvoll bemerkbar machen. Zunächst gilt es daher, die Grundbedürfnisse zu prüfen: Hat das Baby womöglich Hunger, fühlt sich aufgrund einer vollen Windel unwohl oder findet nicht in den Schlaf? Sind diese Bedürfnisse nicht der Grund für das schreiende Baby, sind Maßnahmen zum Beruhigen wichtig, damit der Stresspegel beim Nachwuchs der Auftraggeber nicht unnötig in die Höhe schnellt. Weil außerdem der Blutdruck steigt, die Atmung beschleunigt ist und das Herz schneller schlägt, braucht es teilweise einige Tricks, um den kleinen Organismus wieder zu normalisieren. Wichtig ist, dass Babysitter möglichst zügig Trost spenden, geduldig bleiben und durch Körperkontakt Geborgenheit vermitteln.
Körperkontakt ist oft der Schlüssel zum Erfolg
Insbesondere in den ersten drei Monaten nach der Geburt ist Körperkontakt elementar. Die Kleinsten nehmen die Welt in dieser Phase nur wenig mit den Augen wahr, reagieren aber sensibel auf Hautkontakt, Wärme und Düfte. Deshalb kann es für Babysitter durchaus ratsam sein, vor dem Babysitterjob kein Parfüm aufzulegen. Die chemischen Düfte verwirren Babys. Gewöhnen sie sich aber an den Körperduft einer Person, kann das beruhigen und Sicherheit vermitteln. Zudem ist das Wahrnehmen des Herzschlags für Babys etwas Gewohntes, das sie aus dem Mutterleib kennen und ebenso vertraut wirkt. Es lohnt sich also, schreiende Babys auf die Brust zu legen und Nähe zu spenden. Womöglich ist die Schreiphase bald vorbei.
Schaukeln für das Wohlbefinden
Im Bauch ihrer Mutter waren Babys durch dessen Aktivität viel in Bewegung. Sind sie dann auf der Welt, ändert sich plötzlich alles. Es ist nicht mehr so warm und auch die schaukelnden Bewegungen durch das Gehen der Mutter wird vermisst. Zum Beruhigen kann es helfen, Babys auf dem Arm sanft zu schaukeln, um die gewohnten Bewegungen nachzuahmen. Auch ein Tragetuch ist denkbar, um Babys möglichst nah am Körper zu tragen, aber sich gleichzeitig den Haushaltsaufgaben widmen zu können.
Eine praktische Alternative beziehungsweise Ergänzung sind dahingehend Babywippen. Im Rahmen des Produktvergleichs unter babywippe.net wird die Anschaffung unter anderem bei Zwillingen empfohlen: „Muss ein Baby gefüttert oder gewickelt werden, kann das Geschwisterchen in einer Babywippe mit Schaukelfunktion in der Zwischenzeit auf seinen Einsatz warten.“ Sogar Modelle mit Vibration werden angeboten. Die sanften Wipp- beziehungsweise Schaukelbewegungen wirken beruhigend und können Babysittern beim Hüten von Zwillingen zumindest kurzzeitig Entlastung bringen.
Wichtig: Neugeborene sollten nicht länger als 30 Minuten in einer Babywippe liegen. Zu bevorzugen sind grundsätzlich Wippen, in denen Babys durch Schnallen fixiert und am Umdrehen gehindert werden. Drehen sich Babys in einer Wippe unbemerkt, besteht akute Erstickungsgefahr!
Kleines Wellnessprogramm – nicht immer die beste Wahl
Baden und Massieren werden in vielen Ratgeber als Beruhigungsmethode empfohlen. Grundsätzlich spricht auch nichts dagegen es auszuprobieren. Allerdings sollte jedem Babysitter klar sein, dass das Ganze ins Gegenteil umschlagen kann: Einige Babys werden durch die Prozedur regelrecht aufgewühlt ¬– ihre Aufregung steigt. Ob es hilft, lässt sich nur durch Testen herausfinden.
Vorsicht beim Pucken!
Häufig wird außerdem zum sogenannten Pucken geraten – dem engen Einwickeln von Babys in ein Tuch. Es soll die Enge imitieren, die Babys aus dem Mutterleib gewohnt sind. Allerdings sprechen sich viele Experten gegen diese Methode aus. Auf kinderaerzte-im-netz.de – einer Internetseite des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e. V. – warnt Dr. Hermann Josef Kahl davor, weil gerade im Sommer die Gefahr eines Hitzschlags und der Dehydrierung besteht. „Manche Kinder werden so eng gepuckt, dass Nerven abgeklemmt werden. Auch das Risiko für Hüftdysplasien steigt nachgewiesenermaßen durch das Pucken an“, so der Präventionsexperte weiter und rät von der Wickeltechnik ab.
Stimmen, Musik und Geräusche
Stimmen und sanfte Klänge können Babys beruhigen. Wie gut Babysitter singen können, spielt dabei keine Rolle. Auch das Vorlesen von Geschichten kann bereits Wirkung zeigen. Spieluhren und Musik sind eine weitere Möglichkeit. Darüber hinaus wirken sogar Alltagsgeräusche wahre Wunder. Auch diese Reaktion hängt mit der Zeit im Mutterleib zusammen: Während der Schwangerschaft konnten Babys vom Herzschlag bis zur Verdauung diverse Körpergeräusche ihrer Mutter hören. Nach der Geburt ist es in vielen Haushalt relativ still. Nicht selten wird sogar penibel auf einen geräuschlosen Alltag geachtet, um das Baby zu schonen. Oft ist genau das Gegenteil der Fall: Geräusche wie Staubsauger, Fön und Co. beruhigen Babys, weil sie es gewohnt sind, dass ständig etwas zu hören ist. Stille kann ihnen fremd vorkommen und das Unwohlsein verstärken.
Wichtig: Nimmt das Schreien überhand oder klingt anders als gewohnt, sollten Babysitter umgehend die Eltern oder nach Absprache direkt den Kinderarzt kontaktieren. Womöglich hat das Baby Schmerzen.